Der Reifen ist das wohl wichtigste Accessoire des Autos, denn es ist das einzige Teil, das während der gesamten Fahrt mit der Straße verbunden ist. Und dennoch spielen sie beim Autokauf regelmäßig die geringste Rolle. Auf die Farbe, das Leder und die Felgen kommt es an – oder etwa nicht?
Immer wieder ist beim Autokauf zu beobachten, dass jeder einzelne Teil des Autos von innen bis nach außen bis in das kleinste Detail individuell konfiguriert werden kann und auch wird. Schließlich ist das eigene Auto auch immer ein Ausdruck der Persönlichkeit des Fahrers. So legen viele Autofahrer wert auf Innenraumbeleuchtung, Keramikknöpfe und statt Stoff soll es dann doch bitte edles Leder sein – jedem das Seine. Doch problematisch ist, dass viele dabei das Wesentliche aus den Augen verlieren: Die Reifen. Denn diese umrahmen nicht lediglich die Felgen, sondern sind auch von absolut wesentlicher Bedeutung für die (eigene) Sicherheit im Straßenverkehr. Aus diesem Grund benötigt jedes noch so individualisierte Auto ebenso passend zum Auto individuelle Reifen.
Daher widmet sich dieser Beitrag dem Ziel, kauflustigen Autofahrern zunächst einen Überblick über die verschiedenen Reifentypen und deren jeweiligen Besonderheiten zu verschaffen, sodass jeder den für sich optimalsten Reifen finden kann.
Sportreifen
Beginnen wir mit sogenannten Sportreifen. Diese dürfen zunächst nicht mit absoluten Rennreifen verwechselt werden, die in nahezu jedem Fall lediglich für die abgesperrte Rennstrecke zugelassen sind und aufgrund ihrer spezifischen Beschaffenheit keine öffentliche Straßenzulassung haben.
Sportreifen kommen diesen dennoch sehr nah, denn auch sie sind für hohe Straßentemperaturen, die bei hohen Geschwindigkeiten entstehen, konzipiert. Darüber hinaus weisen sie ein deutlich tieferes Profil bei weicherem Material als gewöhnliche Reifen auf. Sie sind daher hitzebeständiger und haben mehr Grip, was für sportliche Kurvenfahrten unabdingbar ist. Nur so können sie also die nötige Sicherheit auf der Straße bei gleichzeitig hohen Geschwindigkeiten gewährleisten. Ein Must-Have also für jeden sportlichen Autofahrer mit ordentlich PS unter der Motorhaube.

Straßenreifen
Im Gegensatz dazu gibt es die gewöhnlichen Straßenreifen, die vermutlich jedem eine Begriff sein sollten und mit denen auch die meisten aktuell fahren werden. Diese zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass diese praktische für jede Fahrgelegenheit geeignet sind.
Sie bilden also einen Mix aus allen verschiedenen speziellen Reifentypen.
Der Vorteil daran ist, dass man mit ihnen bei alltagstypischen Fahrzeugen im Prinzip nichts falsch machen kann. Man muss zugleich bedenken, dass dieser „Mix“ aber eben auch bedeutet, dass dafür viele Abstriche gemacht werden müssen und es eben nur eine Kombination und keine komprimierte Perfektion verschiedener Reifenarten ist.
Allwetterreifen
Eine weiter Unterart dieser „Alleskönner-Reifen“ sind sogenannte Allwetterreifen. Diese suchen die Schnittstelle zwischen den gegenteiligen Winter- und Sommerreifen zu schließen und daraus einen einheitlichen Reifen herzustellen, der das ganze Jahr über gefahren werden kann.
Wesentlicher Vorteil ist hierbei vor allem darin zu sehen, dass lästige Reifenwechsel samt den damit verbundenen Werkstatt- und Lagerungskosten wegfallen. Da von diesen nur insgesamt vier benötigt werden, sind diese natürlich um einiges günstiger.
Doch auch hier kann der anfängliche positive Schein trügen. Denn zum einen ist der Abnutzungsgrad über die Zeit logischerweise erheblich höher und zum anderen haben die Reifenhersteller hier einen bereits alle Spezifikationen vereinenden Straßenreifen sowohl für Sommer als auch Winter nutzbar gemacht.
Inwieweit da noch die notwendige Sicherheit gewährleistet werden kann, bleibt wohl fraglich. Besonders Pendler und Vielfahrer sollten also der hohen Abnutzung durch weiterhin regelmäßige Reifenwechsel entgehen. Die bisherige Erfahrung zeigt aber, dass sie sich trotz allem als geeignete und vor allem kostengünstigere Alternative darstellen.

SUV-Reifen
Eine weitere Unterscheidung muss bei den allseits bekannten Straßenreifen noch einmal je nach der Bauart des zugehörigen Fahrzeugs unternommen werden. So gibt es darüber hinaus besondere Reifen für SUVs, die aufgrund ihrer eckigen Profilblöcke geeignet sind, auch in unwegsamen Gelände zu fahren und zugleich das hohe Gewicht dieser Autos optimal zu auf dem Reifen zu verlagern.
Besonders bei diesem Reifentyp erscheinen daher „unplattbare“ Reifen, wie man sie bereits von Fahrradreifen kennt, sinnvoll, um für jedes Terrain vorbereitet zu sein und nicht einen Reifen zu „verlieren“. Wenngleich es solche Bestrebungen von vielen Reifenherstellern, wie beispielsweise Michelin, bereits gibt, existiert noch keine endgültige Lösung, da die Herstellung von Autoreifen erheblich aufwendiger ist.
Gleichwohl könnte bereits im Jahr 2024 ein „unplattbarer“ Reifen von Michelin auf den Markt kommen, der luftlos ist und mit seiner stoßabsorbierenden Struktur auch gegen scharfe Gegenstände wie Nägel gewappnet ist. Das lange Warten kann sich also schon sehr bald auszahlen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der richtige Reifen immer vom Bautyp und der PS-Zahl des jeweiligen Fahrzeugs sowie der individuellen Fahrweise des Fahrers abhängt. Da Reifen aber einen wesentlichen Teil des Autos ausmachen, sollte an dieser Stelle keineswegs gespart werden und vor allem die Entscheidung gut durchdacht sein, denn wie eingangs erwähnt, ist man nur mit seinen vier Reifen mit der Straße verbunden und bei Gefahren wie Aquaplaning kann der richtige Reifen über das eigene Leben entscheiden.
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